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Waffen auf dem Spielzeugmarkt

Der Spielzeugmarkt repräsentiert die Spielwelt der Kinder. Diese hat sich verändert und mit ihr auch das Spielzeug. Fernsehen und Technik spielen eine immer größere Rolle, so daß Sciencefiction-Kultur und Trickfilmhelden Einzug in die Kinderzimmer halten. Spielzeug wird immer größer, schriller und technisierter. Bisher bekannte, herkömmliche Spielzeugpistolen und Gewehre werden in zunehmendem Maße von anderen, trickreichen und technisch aufwendigen Schießgeräten verdrängt. Die altgedienten Waffen verlieren mehr und mehr an Bedeutung und nehmen den geringsten Platz in Spielzeuggeschäften ein. Sie werden unter der Rubrik Faschingsartikel geführt, sind aber das ganze Jahr über im Spielzeugwarenangebot.

Bevor zu den einzelnen Beschreibung der Spielzeugwaffen übergegangen wird, soll an dieser Stelle die Definition von Kriegsspielzeug nach dem Verständnis der Spielzeugbranche zitiert werden:

...Kriegsspielzeuge sind Spielzeugartikel, deren große Vorbilder ausschließlich in den Kriegen der Jetztzeit verwendet werden, also nicht der Indianer-Bogen, nicht das Schwert des Ritters Kunibert, nicht die Silberbüchse von Karl Mays Winnetou, nicht das Gewehr eines Jägers oder Sportschützen, nicht die Pistole am Gürtel eines Polizeibeamten, nicht der im Wilden Westen verwendete Cowboy-Colt. Keine Kriegsspielzeuge sind auch Dinge, die in futuristischen Filmen Verwendung finden, wie im ''Krieg der Sterne'', bei dem bekanntlich mit Laserstrahleinrichtungen operiert wird. Die Grenze ist gezogen bei der Maschinenpistole, die durch das Waffengesetz §37 allein schon verboten ist. Jenseits dieser Grenze liegen natürlich Panzer, Maschinengewehre, Handgranaten, Bombenflugzeuge, Flugzeugträger, Schlachtschiffe - Dinge, die eben ausschließlich bei kriegerischen Kampfhandlungen der Jetztzeit zum Einsatz gelangen ...(Singer 1984) zit.bei [62]S.344.

Dieser Definitionstrick kommt dem größten Teil der produzierten Waren zugute, so daß dadurch der Nährboden für einen Vorwurf der Produktion von Kriegspielzeug entzogen wird. Das Argument der Aktualität ist für diese Interpretation von Kriegsspielzeug entscheidend. Auch der Großteil der Deutschen Bevölkerung vertritt diese Auffassung von Kriegsspielzeug. Sie hält sowohl alle futuristischen Waffen, als auch solche aus vergangenen Zeiten für harmlos, ungeachtet der Tatsache, daß auch mit kleinen Lego-Rittern Kriegsszenen und ''Kämpfen'' dargestellt werden können (vgl. hierzu [107], S.80.

Die Herausstellung ebengenannter Definition ist für nachfolgendes Kapitel wichtig. Es werden dort Spielsachen aufgeführt, die nach Meinung der Verfasserin sehr wohl zu der Kategorie Kriegspielzeug gezählt werden können, gemäß der Definition der Spielzugbranche aber nicht darunter fallen würden.




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Sat Aug 19 17:12:38 CEST 2000