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Konsequenzen für Lehrer und Eltern

Aus den vorherigen Kapiteln ist zu ersehen, daß Erwachsene dem Spiel der Kinder mit Waffen oder Kriegsspielzeug unsicher begegnen. Das Spektrum der üblichen Auseinandersetzung damit, reicht von Verbieten, Wegnehmen, Ignorieren, Mißbilligen, bis zum Befürworten und Unterstützen, dem Argument der Aggressionsabfuhr entsprechend. Viele Eltern glauben, daß aus Kindern später einmal Militaristen werden könnten oder ihre gespielte Gewalt in reale Gewalt umsetzen würden, wenn sie den Umgang mit Waffen pfegen: ...Aus den Kindern, die immer mit Gewehren spielen werden solche, die dann die Leute an der Straße anpöpeln ... (wörtliches Zitat einer der Verfasserin bekannten Mutter). Fakten oder eindeutige Beweise für eine längerfristige Wirkung, dafür oder dagegen, liegen nicht vor. Es muß immer wieder betont werden, daß ausschließliches Waffenspiel und reale Gewalt von Kindern und Jugendlichen, nur Ausdruck und Symptom für persönliche Probleme und Konflikte (vgl. Werke von Büttner), für Mißstände in der Gesellschaft (Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheiten, u.ä.) sind, denen konstruktiv begegnet werden muß.

Einen nicht unerheblichen Anteil an der Gewaltzunahme bei Jugendlichen und Kindern, haben ohne Zweifel die Medien.

Es wurde in vorhergehenden Kapiteln darauf hingewiesen, daß Kinder und Jugendliche scheinbar erfolgreiche Modelle imitieren, auch solche, die ihre Probleme mit Gewalt lösen. Bestimmte Kinder übernehmen diese gewalttätigen Verhaltensmuster. Das Ausmaß an Gewaltanwendungen in Schulen, schon bei relativ jungen Kindern, ist erschreckend. Die Herausgeberin Regina Rusch ließ Kindern ihre Erfahrungen mit Gewalt niederschreiben: ...Manche Kinder haben Taschenmesser und Gaspistolen. Ein Junge aus der 4. Klasse hat mit der Gaspistole auf einen Erstklässler geschossen (...). Die Viertklässler drohen den jüngeren Kindern mit den Messern und wollen Geld. Wenn die jüngeren Kinder das Geld nicht geben, schlagen die Viertklässler sie zusammen. ... (Kinderzitat bei[101], S.65). In vielen Zeitungen stehen Schreckensmeldungen über Gewalttaten Jugendlicher und Kinder. Die Süddeutsche Zeitung berichtete beispielsweise von einem tätlichen Angriff auf einen Lehrer, der von Schülern auf dem Pausenhof mit einem Messer attackiert und mit einer Pistole bedroht wurde (vgl.[56]). Derartige Meldungen überhäufen uns täglich. Eltern, Lehrer, Pädagogen und Politiker sollten sich darüber Gedanken machen, wo die Wurzeln dieser zunehmenden Gewalt liegen, wie das Ausmaß verringert und weitere Entartungen vermieden werden können.




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Sat Aug 19 17:12:38 CEST 2000