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Psychologischer Ansatz

...Die klassische psychoanalytische Theorie vertritt die Auffassung, daß sich Männer aufgrund von identischen ödipalen Traumata in der psychosexuellen Entwicklung überall in der Welt gegen Kastrationsängste zur Wehr setzen. Männlichkeitskulte und - ideale sind demnach Kompensationen, die universal gegen derartige Ängste aufgebaut werden ...([44], S.27).

Darüber hinaus besteht jedoch eine noch größere Furcht, die sich in überzogenen Männlichkeitsverhalten äußert. Es ist die Furcht um seine Unabhängigkeit: Der Junge, der mit seiner Mutter symbiotisch vereinigt war, muß sich, um eine eigene Identität schaffen, gegen alles Weibliche zur Wehr setzen, sich abgrenzen, obwohl bei ihm nach wie vor der Wunsch nach dem urprünglichen Zustand besteht. Doch das Herstellen der früheren, glücklichen Einheit mit der Mutter würde ihm seine so wichtige Unabhängigkeit rauben. Deshalb übernimmt er Verhalten, welches in seiner Kultur als männlich definiert ist. So ist der Kampf um die Männlichkeit ein Kampf gegen die regressiven Wünsche und Phantasien, nach dem Idyll der frühen Kindheit (vgl.[44]).


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Sat Aug 19 17:12:38 CEST 2000